Dienstag, 19. Juni 2012

20 - Das erste Mal am Holzhaus

Es ändert sich endlich mal wieder die erste Zahl der Kapitel-Nummerierung, und zwar bedingt durch den Materialwechsel. Bisher haben wir ja mit "künstlichen" und "kalten" Materialien gearbeitet: Beton, Ziegel, Stahl, Styropor, Schalöl usw, und am Freitag den 15.06.2012 hatten wir das erste Mal Kontakt mit unserem Holzhaus:

Unsere "Zelle": Nahezu alles in ihr gehört zu unserem Haus.

Aus solchen Stapeln mussten wir anhand eines Planes die Teile heraussuchen, die gestrichen werden mussten und die im Plan eingezeichneten Stellen finden. Die Schwierigkeit hierbei war, die (Gott sei Dank nummerierten) Teile aus den Stapeln herauszuholen, nachdem aufgrund des aktuellen Saison-Hochs die Teile, die gestrichen werden mussten nicht von denen, die nicht gestrichen werden mussten, getrennt waren.

Was wir tun mussten war die Holzteile streichen, die sichtbar aus den Außenmauern herausragen, hauptsächlich die Sparren des Dachvorsprungs. Der Grund, warum man die Teile streicht, bevor sie (in der kommenden Woche) zusammengebaut werden, ist ein einfacher: So kann man die Teile bequem auf Körperhöhe streichen, und muss nicht später am Haus auf irgendwelchen Gerüsten herumturnem und überkopf streichen. Am Freitag und Samstag erledigten wir dies mit meinen Eltern:



Irgendwie war das Arbeiten mit einem natürlichen Material ein völlig anderes Gefühl.

Sonntag, 17. Juni 2012

1B - Die Keller-Decke

Am 13.06.2012 war letztendlich alles bereit für die Filigran-Decke. Diese Filigran-Decke wurde in Teilen entsprechend unserer Mauern angeliefert und aufgesetzt. Nach Aufsetzen aller Teile ergab sich das folgende Bild:

Blick von oben auf die aufgesetzte Filigran-Decke mit einem Teil der Isolierung an der Oberkante der Mauern

Die Filigrandecke auf den Mauern

Stützen der Filigrandecke (zur Sicherung bis der später aufgegossene Beton hart geworden ist)

Mehr Stützen

Noch mehr Stützen


Den Plan für die nächsten Tage mussten wir sehr eng stecken: In der KW25 (18.06. - 22.06.) arbeiten Melanie und ich im Werk und helfen beim Zusammenbauen unseres Holzhauses mit, wären zu dieser Zeit nicht für die Baustelle verfügbar. In der Woche darauf (KW 26 vom 25.06. - 29.06.) soll das Haus aufgestellt werden. Bis zum 15.06. musste noch Folgendes erledigt werden:
  • Legen aller Kabel bzw. der Leerrohre für die Elektro-Installation
  • Binden von Eisen auf die Kellerdecke (wie immer beim Betonieren)
  • Anbringen der Isolierung an der Oberkante der Kellermauern (als Ersatz für eine Beton-Schalung)
  • Betonieren der Kellerdecke
Der spätest mögliche Termin für den Beton war der Freitag 10 Uhr, d.h. alle anderen Tätigkeiten mussten am Donnerstag erledigt werden. Melanie bekam frei, und ich kam so schnell es ging dazu. Wir arbeiteten unermüdlich, auch nach Einbruch der Dunkelheit im Schein der Straßenlaterne. Einige wenige Platten der Isolierung konnten wir nicht anbringen, da sie auf der Schattenseite der Straßenlaterne lagen, alles andere war erledigt.

Am Freitag um kurz nach 6 war ich dann auf der Baustelle, um mit meinem Schwiegerpapa diese letzten fehlenden Platten anzubringen. Als dann um 7:30 die Maurer eintrafen, war dann tatsächlich alles bereit für das Betonieren.

Nach dem Betonieren hieß es den Beton feucht halten, damit er gleichmäßig aushärtet und keine Risse bekommt:






Während der Woche, während wir Spätschicht (14 - 23 Uhr) im Werk in Oettingen haben, müssen wir Vormittags noch Folgendes erledigen:
  • Anbringen einer Noppenfolie an den Teilen des Mauerwerks, die später in der Erde verschwinden
  • Legen von Drainage-Rohren
  • Anfüllen, sodass ein Gerüst gestellt werden kann

1A - Die Ziegelmauern

Nachdem nun die Betonwand gegossen wurde, wurden am 04., 05. und 06. Juni sowie am 11. und 12. Juni die restlichen Außen- und Innenwände hochgezogen. Das Problem an diesen Tagen war, dass Melanies und meine Urlaubszeit abgelaufen war, und wir immer Tag für Tag nach Ersatz für uns suchen mussten. Georg, ein Freund von mir sowie alle Leitmeirs unterstützten uns nach Kräften, dass wir nicht noch mehr ins Hintertreffen gerieten.





Donnerstag, 7. Juni 2012

19 - Die erste Mauer

Die Bodenplatte war am nächsten Morgen bereit für die erste Mauer: die Betonwand des Kellers. Überall dort, wo das Haus in der Erde verschwindet (also im Prinzip genau dort, wo das Fundament nicht ist), ist es notwendig, eine Betonwand zu bauen, eine Ziegelmauer darf nur dort sein, wo keine Erde an sie kommt.

Am Donnerstag (31.05.2012) wurde (wie auch schon beim Fundament und seiner Erweiterung) die Schalung aufgestellt:


 



Am Freitag (01.06.2012) stand dann wieder kübelweises Betonieren auf der Tagesordnung:




Und am Samstag (02.06.2012) wieder Schalung abbauen, mit dem Kran auf den Parkplatz heben, dort säubern und mit Schalöl einsprühen und verladen:




Die ausgeschalte Betonwand sah (mit Löchern für ein Fenster und eine Türe) dann so aus:



18 - Die Bodenplatte

Der Dienstag und der Mittwoch der Pfingstwoche (29.05. und 30.05.2012) standen im Zeichen der Bodenplatte. Am Dienstag geschah neben dem Abbauen, Säubern und Einsprühen der Schalung des zweiten Fundamentteils mit Schalöl Folgendes:


das Auffüllen innerhalb des Fundaments mit Aushub,

das Verlegen von Entwässerungs- und Leerrohren,

da wir ein Effizienzhaus 40 bauen, das Anbringen der Fundament-Isolierung,
 
sowie zum Einebnen das Auffüllen zuerst mit gröberem Kies und danach mit feinem Splitt.

An dieser Stelle muss ich kurz erwähnen, dass ich das erste Mal eine große Maschine bedient habe: den Kran. Unzählige Tonnen Aushub, Kies und Splitt konnte ich erfolgreich vom Parkplatz vor dem Leitmeir'schen Hof in die Baugrube befördern. Einzig das Telefonkabel habe ich einma auf seine Dehnbarkeit getestet und in das Kranseil eingefädelt, was eine Befreiungsaktion mit dem Frontlader nach sich zog.

Am Mittwoch stand Folgendes auf dem Plan:
  • Das Auslegen einer Feuchtigkeitssperre (Silofolie) und der Bodenplattenisolierung:



  • Das Auslegen von reichlich Baustahl und das Verbinden der beiden Lagen:




  • Sowie das kübelweise Einfüllen von Beton:









P.S.: Auf dem letzten Bild ist etwas Feuchtigkeit zu erkennen: Pünktlich nach dem Auffüllen der Bodenplatte mit Beton begann es zu regnen. Die drei Wochen zuvor war nahezu perfektes Bauwetter, immer sonnig, nur etwas zu heiß. Es war nur mit einem feuchten Handtuch im Nacken, regelmäßiger Abkühlung und literweise Getränken auszuhalten. Wir alle haben mittlerweile trotz Sonnen- und Après-Sun-Creme unsere dritte oder gar vierte Haut. Aber wie gesagt, dafür konnten wir am Ball bleiben und haben einiges geschafft.

17 - Das Fundament

Überall dort, wo die Bodenplatte nicht mindestens auf Frosttiefe ist, wird ein Fundament benötigt. Das Fundament ist eine Mauer, die entlang der Außenmauer unseres Hauses verläuft, und 1,30m hoch (bzw. tief) ist. 
Dort, wo unsere Bodenplatte aus der Erde ragt (an der Südseite des Hauses) und wo sie nicht ausreichend tief unter der Erde sitzt (an der Ost- und Westseite des Hauses) hat Arnold für das Fundament einen Graben ausgehoben:
 



In diesem Graben wird die Außenmauer zunächst eingemessen und Höhenpunkte gesetzt. Dazu werden Schnüre gespannt und Metallstifte in den Boden geschlagen, sodass ihre Oberkante genau auf Höhe der Unterkante des Fundaments ist:



Danach kommt die sog. Sauberkeitsschicht, eine glattgezogene Schicht aus ganz magerem, kaum fließenden Beton, in den Graben (geschehen am 23.05.2012):

Der Magerbeton wird ...

... Kübel für Kübel ...


... in den Graben transportiert, ...

... und schließlich glattgezogen.

Damit war alles bereit für das Fundament, bis auf wenige Millimeter war unsere Sauberkeitsschicht tatsächlich absolut eben. Um dieses zu bauen, waren wir das erste Mal auf externe Hilfe angewiesen, bis zu diesem Zeitpunkt konnten wir alles mit eigenen Muskeln und eigenen Maschinen bewerkstelligen, am 24.05.2012 rückten also zwei Maurer an. An diesem Tag wurde das Fundament gegossen.

Als erstes wird die Außenseite der Schalung auf der Sauberkeitsschicht aufgestellt. Danach wird entlang dieser Außenschalung reichlich Baustahl aufgestellt und miteinander verbunden.

Baustahl in der Schalung

Nach Aufstellung der Innenseite der Schalung wird diese wieder Kübel für Kübel mit Beton befüllt.

Beim Berechnen der benötigten Menge an Beton unterlief uns ein Fehler, sodass wir einen Kubikmeter zuwenig Beton betellt hatten. Als der Fehler bemerkt wurde, nahm das Betonwerk keinen Auftrag für diesen Tag mehr an. Normalerweise würde jetzt ein ganzer Tag verloren gehen, da erst am nächsten Morgen wieder Beton angeliefert werden könnte und die Trockenzeit für Beton etwa 12 Stunden beträgt. Bei den Leitmeirs packt man den Betonmischer für den Traktor aus, und mischt selbst Beton an:


Bis ein Kubikmeter fertig ist, dauert es zwar eine knappe Stunde, aber dafür geht kein Tag verloren.

Nach einem langen Tag (06:30 bis 21:00) sah das Ergebnis so aus:


Die kommende Nacht war kurz, kurz nach Sonnenaufgang (25.05.2012) hieß es wieder antreten auf der Baustelle:


Es galt die Schalung zu entfernen und mit dem Kran wegzuheben, ...

... und sie in alle Einzelteile zu zerlegen und natürlich zu putzen und mit unserem allseits beliebten Schalöl einzusprühen.

  


Das fertige Fundament sah dann so aus:





Wie auf dem obigen Bild zu erkennen ist, hatten wir ein Fundament auf Frosttiefe, allerdings ergibt sich noch ein Hindernis für das gießen der Bodenplatte: Der Beton würde am Rand des Fundaments weglaufen. D.h. wir mussten die Fundament-Mauer weiterführen. Nachdem sich vor allem Peter eingeprägt hatte, wie das Schalung stellen und Befüllen geht, verlängerten wir die Betonmauer am Samstag (26.05.2012) auf eigene Faust mit selbst angerührtem Beton:

Damit hatten wir rundherum eine Begrenzung für den Bodenplattenbeton, und uns ein langes Wochendene (Pfingsmontag) verdient.