Donnerstag, 30. August 2012

30 - Wir sind drin!

Juhu! Am vergangenen Wochenende (um den 25.08.2012) waren wir das erste Mal inwändig aktiv, und haben im DG Fenster und Außenwände abgeklebt; An allen Stößen müssen wir mit speziellem Klebeband die Ritzen abdichten, damit uns im Winter kein bisschen Wärme nach draußen zieht und im Sommer kein bisschen Wärme zu uns ins Haus drückt (Fotos folgen). Im EG konnten wir noch nichts tun, da ja hier der Hanf lagert.

Deshalb gibt‘s auch gleich mal wieder eine neue führende Kapitelnummer, die 3 für den Innenausbau. Streng genommen hätte das Kapitel "25 - Hanf Party" auch schon einen Dreier bekommen müssen, nachdem es ja Material für die Innenisolierung ist...

Freitag, 24. August 2012

25 - Hanf Party

Am 20.07.2012 erhielten wir 33 Kubikmeter Hanf, der für die Dachisolierung bestimmt ist:

 


Nachdem die Hanfplatten nicht nass werden dürfen, haben wir sie ins Haus gebraucht, und das ganze EG steht nun voller Hanf:



Am Wochenende um den 18. August wollten wir den Hanf verbauen. An für sich eine einfache Tätigkeit, da die Hanfplatten nicht wirklich schwer sind und weil sie maßangefertigt sind, d.h. sie sind in der Breite exakt auf die Abstände der Dachsparren zugeschnitten. Jedoch als wir anfangen wollten, die Hanfplatten laut Plan zwischen die Dachsparren zu drücken, merkten wir, dass die Platten zu breit waren. Der Fehler war schnell gefunden: In dem Plan waren als Abstände die Entfernung von linker Sparrenkante zur nächsten linken Sparrenkante angegeben, und derjenige, der die Hanfplatten für uns bestellt hat, vergaß, die Sparrenbreite abzuziehen, deshalb sind ausnahmslos alle Hanfplatten 8cm zu breit...

Donnerstag, 23. August 2012

1D - Kellerisolierung (Haken 3)

Der dritte, der drei angesprochenen Haken war die Kellerisolierung. Als wir diesen Haken setzen konnten, waren wir besonders erleichtert. Begonnen haben wir mit der Isolierung am  21. Mai 2012. Die letzten Lücken schlossen wir am 10. August 2012. Grundsätzlich war es eine einfache Tätigkeit: Man nehme Styroporplatten (100x50x20 cm), beschmiere sie mit Isolierkleber und befestige sie mit einem Schlagdübel an der Wand. Warum aus einer so scheinbar einfachen Tätigkeit eine am Ende überaus ätzende Never-Ending-Story wurde, soll in diesem Kapitel zum Ausdruck kommen.

Zunächst ein chronologischer Abriss der Ereignisse ohne eine genaue Datierung, da wir nicht mehr wissen, wann wir was genau gemacht haben, und auch nicht in Erinnerungen graben wollen, weil wir einfach froh sind, dass die Kellerisolierung Geschichte ist.

Begonnen haben wir mit der Garagenkellerisolierung, bereits während der retliche Keller noch gemauert wurde. Auch wenn dies einfache Flächen ohne Fenster waren, zog sich diese Tätigkeit fast über zwei Wochen hin.

Am Tag der Lieferung der Isolierung für das Haus haben wir auch diskutiert, wie wir die Schalung für die Kellerdecke machen sollen. Wir entschieden uns dafür, die Isolierung gleich als Schalung zu verwenden. In Ermangelung besseren Wissens (hinterher weiß man immer mehr) und v.a. aufgrund knapper Zeit erschien uns dies als die beste Variante. Damit war folgendes zu tun:
  • Einschneiden der Styroporplatten (der Kellerdeckenbeton musste etwas über die Kellerwände hinausstehen, damit zwischen dem Holzteil und dem gemauerten Teil unseres Hauses eine Tropfkante entsteht, sich also keine Feuchtigkeit stauen kann): Mit zwei Kreissägen machten wir Fließbandarbeit, mit der einen setzten wir den 8cm tiefen Quer- und mit der anderen den 12cm tiefen Längsschnitt.
  • Abschrägen der Styroporplatten für die Turmecken: Damit die Platten an den Innen und Außenecken des Turmes aneinander passten, mussten wir die Plattenkanten an Ihrer Längsseite abschrägen
  • Anbringen der oberen, eingeschnittenen und an den Turmecken abgeschrägten, Styroporplatten
Die ersten der oberen Plattenreihe am Haus ist angebracht. An der Turmkante hinten im Bild ist die Form der eingeschnittenen Styroporplatten erkennbar.

Nachdem die Kellerdecke betoniert war, stattete uns unser Bauleiter einen Besuch ab. Dabei eröffnete er uns, dass zwischen den Holzaußenwänden und der Kellerdecke abgedichtet werden muss, d.h. die Isolierung, die wir als Schalung verwendet hatten, mussten wir wieder entfernen: Mit einer Handkreissäge schnitten wir also die 8cm Überstand, die als Schalung gedient haben wieder ab.

Nachdem das Holzhaus dann aufgestellt war, hieß es, die abgeschnittenen 8cm wieder in den Spalt fieseln:

Nachdem sich die Styropor-Stücke nicht einwandfrei vom Beton gelöst hatten und aufgrund der Abdichtung (schwarze Folie in dem Spalt zwischen DG und EG) mussten wir jedes einzelne Stück zurechtschneiden
Melanie beim Auffüllen der entstandenen Ritzen mit Isolierkleber mit einer selbst gebastelten Spritze
Die einzelnen Teile mussten wir verkeilen, damit sie während der Trockenzeit des Klebers nicht herausfielen und damit alle Kanten bündig wurden

Zwischendurch tauchte dann noch der Fenstersetzer auf, und somit war es notwendig, die Isolierung an den Fenstern zurechtzuschneiden: Wir hatten, als wir die oberste Reihe angebracht hatten, aus Zeitgründen nur ganze Platten befestigt, entsprechend befand sich Isolierung in den Fensteröffnungen, die entfernt werden musste. Dazu gab er uns die Maße der Fenster:



Irgendwann war es dann soweit, dass wir damit beginnen konnten, die untere Reihe mit ganzen Styroporplatten zu füllen. An bodentiefen Fenstern und Türen mussten wir natürlich entsprechende Aussparungen zuschneiden, und am Turm wieder Platten mit abgeschrägten Kanten verwenden:




Irgendwann tauchte der Rollladensetzer auf, und eröffnete uns, dass er über den Fenstern noch eine Aussparung von 12cm für den Rollladenkasten benötigt. Also hieß es wieder an jedes Fenster gehen, und noch einmal 12cm ausschneiden. Hätte das der Fenstersetzer schon gesagt, hätten wir uns diesen Arbeitsgang ersparen können.


Als wir dann dazu übergehen konnten, die mittlere Reihe auszufüllen, dachten wir uns, jetzt sind wir ja bald fertig, aber weit gefehlt! Jetzt mussten wir ja jede Platte zuschneiden, da zwischen die obere und die untere Reihe keine ganzen Platten mehr passten, außerdem waren jetzt auch an normalen Fenstern (nicht nur an bodentiefen Fenstern und Türen) Aussparungen notwendig. Und nach Befestigen der Isolierung mussten wir die entstandenen Ritzen mit Bauschaum oder Isolierkleber ausspritzen, und das was aus den Ritzen hervorquoll, abschneiden:


Maßnehmen und auf beiden Seiten der Platte Maße anzeichnen
Mit dem Fuchsschwanz von beiden Seiten sägen (die Klinge war kürzer als die Platten dick)
Nummerierung der zugeschnittenen Platten
Bestreichen der zugeschnittenen Platten mit Isolierkleber
Befestigen der zugeschnittenen und numerierten Platten




Als wir an fast allen Fenstern und Türen die Isolierung komplett angebracht hatten, besuchte uns der Verputzer. Bei seinem Rundgang über die Baustelle eröffnete er uns, dass die Kanten rund um die Fenster zum Einen zu nah an den Fenstern sind (als wir die Fenster ausgeschnitten haben, hatten wir ja nur die Maßangaben des Fenstersetzers, und diese Maße berücksichtigten nicht die Dicke des Putzes um die Fenster herum) und zum Anderen nicht glatt genug wären, die mit dem Fuchsschwanz zugeschnittenen Teile waren nicht gerade genug. Der Verputzer meinte, wir sollten um die Fenster wieder Isolierung wegnehmen und Styroporteile mit nicht-geschnittenen Kanten anbringen. Nachdem die Teile aber verklebt und verdübelt waren, entschieden wir uns für eine andere Variante: Dort, wo die Unebenheiten nur minimal waren, bearbeiteten wir die Kanten mit einem Messer und einem Hobel. Für die anderen Stellen haben wir uns 2cm starke Styroporplatten besorgt, die wir dann um die Fenster und Türen herum anbrachten:
 
Melanie beim Abtragen von Isolierung
Melanie beim Glatthobeln (1)
Melanie beim Glatthobeln (2)

Während des Anbringens der mittleren Reihe an der letzten Mauer ging unser Materialvorrat zur Neige, ohne dass wir fertig waren; 15 Platten hätten wir noch gebraucht. Mitverantwortlich war sicher eine recht knappe Kalkulation des Bedarfs, einen großen Teil trug jedoch auch der Verschnitt bei, den wir aufgrund der sich ständig ändernden Anforderungen an die Isolierung (Verwendung als Schalungsersatz, später dann wieder Entfernen; Ausschneiden der Fensteröffnungen, später dann Korrekturen für die Rollladenkästen und Putzkanten) produzierten.

Verschnitt-Lager (1)
Verschnitt-Lager (2)

Auf unserer Tour durch die Läger der BayWa (in Baumärkten waren die benötigten Styroporplatten nicht vorrätig) ergatterten wir 8 Platten. Ein gutes Stück zu wenig, d.h. wir mussten zum Restefitzeln übergehen, und Teile aus unserem Verschnittlager verwenden. Gott sei Dank haben wir mit den ganzen Platten auf der Ostseite begonnen, sodass wir die Restefitzelei an der Stelle der Kellermauer machen konnten, wo später Erdreich angefüllt wird, denn 2 Meter unter der Erdoberkante herrschen nur geringe Temperaturschwankungen, es wird also an der Stelle nie frostig kalt und nie brühwarm werden, und damit ist es nicht sooooo dramatisch, wenn die Isolierung aus kleinen Teilen besteht. Dank unseres reichlich gefüllten Verschnittlagers haben wir Isolierung aber dennoch zu 100% dicht bekommen:







Neben oben Erwähntem (wechselnde Anforderungen an die Isolierung und damit das ständige Arbeiten an derselben Stelle) gibt es noch einen weiteren Punkt, der die Isolierungsgeschichte zu dem werden lies was sie war: extrem hohe Rüstzeiten. Der Begriff Rüstzeit kommt aus der Logistik, und bezeichnet die Zeit, die notwendig ist, bis mit der eigentlichen Tätigkeit begonnen werden kann, also bspw. die Zeit, die zum Einrichten und Einstellen einer Maschine benötigt wird. Bis wir die erste Platte an der Wand befestigen konnten, mussten wir nämlich jedes Mal einiges tun:

  1. Bereitstellen eines Eimers für den Kleber
  2. Entfernen der Abdeckung über den Säcken mit dem Klebemörtel
  3. Bereitstellen von Wasser bzw. Ziehen eines Gartenschlauches zur "Anrührstelle"
  4. Bereitstellen einer Bohrmaschine mit Quirl; Ausrollen einer Kabeltrommel vom Stromverteilerkasten zur Bohrmaschine am Lagerort der Säcke mit dem Klebemörtel
  5. Anrühren von Kleber

  6. Transport des Klebers an die Stelle, an der er verarbeitet wurde
  7. Bereitstellen mehrerer Kellen und einer Zahnspachtel
  8. Bereitstellen eines elektrischen Fuchsschwanzes und Ziehen eines Stromkabels vom Verteilerkasten zum Ort, an dem die Styroporplatten lagerten bzw. an dem sie zugeschnitten werden sollten
  9. Bereitstellen von Schlagdübeln, mit denen die Styroporplatten fixiert werden
  10. Bereitstelen einer Bohrmaschine mit Steinbohrer und Ziehen eines Stromkabels vom Verteilerkasten zu der Stelle, an dem die Styroporplatten an der Wand befestigt werden sollten
  11. Bereitstellen eines Hammers um die Schlagdübel in die Platte und die Wand zu schlagen
  12. Herrichten der Bauschaumpistole, um entstandene Ritzen auszuschäumen und Bereitstellen eines Messers, um den übergequollenen Schaum abzuschneiden
  13. Transport von Styroporplatten vom Lagerort zur Stelle, an der sie an der Wand befestigt werden sollten.
  14. Bereitstellen eines Styroporhobels, eines Messers und einer Handsäge für Feinarbeiten

Auch die Abrüstzeiten waren nicht zu verachten, denn alles herangeschaffte Material und Werkzeug musste wieder verräumt und gereinigt werden.

Aufgrund dieser langen Vor- und Nachbereitungszeiten packte uns eines Sonntags der Rappel, und wir besorgten uns eine Leuchtstoffröhre und arbeiteten bis weit in die Nacht; Gegen 01:30 Uhr verließen wir die Baustelle.


Zu guter letzt waren dann noch die Lücken an der Unterkante der Fenster zu füllen:





Und? Ist es nachvollziehbar, dass wir besonders froh waren, als wir am Freitag, den 10.08.2012 hinter die Kellerisolierung einen Haken setzen konnten?

Mittwoch, 22. August 2012

24 - Das Dach (Haken 2)

Der zweite, der drei angesprochenen Haken war das Dach. Begonnen haben wir am Samstag, den 30.06.2012, direkt nachdem das Haus aufgestellt worden war. Setzen konnten wir den Haken am Morgen des 14.08.2012, als der letzte Ziegel aufgelegt war; Lediglich drei geschnittene Ziegel mussten am 18.08.2012 noch mit Draht befestigt werden. Nach also exakt 50 Tagen war das Dach vollständig gedeckt. Während dieser Zeit beschäftigten wir uns nicht ausschließlich mit dem Dachdecken (auch mit Streichen, Isolieren, usw.), aber unser Dach hatte schon so einige Specials, die ihre Zeit gebraucht haben. Jedenfalls fiel uns ein großer Stein (bzw. Ziegel) vom Herzen, als wir den Dach-Haken setzen konnten.


Der 30.06.2012

Aber der Reihe nach: Begonnen haben wir am 30.06.2012, als unser Haus aufgestellt war:


An diesem Tag mussten wir erst einmal lernen:
  • Welche Dachziegel gibt es?
    • Normale Flächenziegel
    • Ortgangziegel rechts und links
    • Firstanschlussziegel für die oberste Reihe
    • Ortgang-Firstanschlussziegen rechts und links für den jeweils obersten Ziegel der Ortgänge
    • Firstanfangs- First- und Firstendeziegel
  • Wie greifen die Ziegel ineinander und in welcher Reihenfolge ist es am Besten die Ziegel aufzulegen?
  • Wie werden die Ziegel befestigt?
    • Ortgänge werden geschraubt
    • Normale Flächen- und Firstanschlussziegel werden entsprechend einer Richtlinie mit Sturmklammern versehen; Nicht jeder Ziegel wird mit einer solchen Klammer versehen, je weiter am Rand und je weiter oben umso mehr Ziegel erhalten Sturmklammern
    • Ziegel, die aufgrund ihrer Lage über einem Spenglerblech oder ganz oben am Rand einer Gaube keine Holzlattung mehr unter sich haben, werden mit Draht oder Silikon befestigt. Bspw. dort, wo das Gaubendach das Hauptdach schneidet, müssen Ziegel zugeschnitten werden, und diese Zuschnitte sind oft nur kleine Stücke, an die keine Schraube oder Sturmklammer mehr angebracht werden kann.
Nach diesen Lektionen konnte es losgehen, und wir schafften noch das Garagendach mit Ausnahme der Fläche, wo das Gerüst für die beiden Gauben angebracht ist sowie an den beiden Nordgauben 3 von 4 Seitenflächen:


Während wir (mein Papa, Melanies Onkel Otto, unsere professionelle Hilfe Erwin sowie Melanie und ich) dies taten, kam plötzlich Stefan, der Nachbar von "unten", und fragte, ob er helfen könne. Gerne nahmen wir diese "dörfliche Nachbarschaftshilfe" an.
An diesem Abend und in der folgenden Nacht wütete ein starkes Unwetter; manch einer erinnert sich evtl. daran wie Balkone leergefegt wurden oder Bäume (wie unsere 1000-jährige Linde) entwurzelt bzw. entastet wurden. Melanie und ich schickten Stoßgebete zum Himmel, dass unserem halbgedeckten Dach nichts passiert. Am nächsten Morgen stellten wir Gott sei Dank fest, dass kein einziger Ziegel weggeweht wurde, die Sturmklammern hatten wir also in ausreichender Menge gesetzt.


Die Woche vom 02. bi 06. Juli

In der folgenden Woche (02. bis 06. Juli) schnitt Melanie abends zusammen mit Erwin Ziegel für die schrägen Kanten (Schnittgeraden zwischen Gauben- und Hauptdächern) zurecht. Am Samstag dieser Woche (07.08.2012) waren wir wieder eine schlag- bzw. legkräftige Truppe: Erwin, Otto, Stefan, mein Papa und mein Schwiegerpapa, Franky und Tim zwei Arbeitskollegen von Melanie sowie Melanie und ich. An diesem Tag schafften wir es trotz einer größeren Regenpause die Flächen des Süddaches komplett (incl. der Gaube) und die des Norddaches zum größten Teil zu bedecken:
 


Die Woche vom 09. bis 14. Juli

Für die Woche ab dem 09. Juli hatten wir geplant, die Firstziegel auf die Gauben, Garage und das Hauptdach zu setzen, dabei stellte sich aber heraus, dass die Firstziegel, die geliefert wurden, zu schmal waren, also das Dach nicht komplett zugedeckt hätten. Nach kurzer Überlegung haben wir entschieden, dass die schmaleren Dachziegel auf unserem Turmdach besser aussehen als breitere, und so begannen wir, das Turmdach zu decken:

Nahezu jeder Dachziegel musste zugeschnitten werden.

Das fertige Turmdach nach 4 Abenden.

Der Verschnitt (1)
Der Verschnitt (2)
Am Freitag und Samstag dieser Woche (13. und 14. Juli) mauerten wir dann die Dachziegel auf das Turmdach. Zu Beginn wurde uns vor Augen geführt, was eine Edelengobe ist, als Erwin die erste Kelle Mörtel auf die Dachziegel gab, rutschte der Mörtel nach unten, ohne dass groß Mörtel an der Stelle blieb, an der er ihn haben wollte, der Dachziegel reinigte sich also vorbildlich selbst. Nach einer Verdickung des Mörtels und einer Arbeitsbeschleunigung lief dann alles wie gewünscht:


Erwin bei einem Balanceakt auf einer Leiter, die am Gerüst vertäut war, beim Dachziegel-Mauern

Am Samstag war dann während der Trockenzeit des Mörtels Zeit, den ersten Dachfirst (der Südgaube) zu decken:

Erwin beim Schrauben und ich beim Werkzeug halten
Papa beim Abhängen
Melanie (im Bild nicht zu sehen) transportierte die Dachfirstziegel vom Boden über den Ziegelspalt auf dem Norddach zu meinem Papa (siehe voriges Bild), der sie über den First an mich übergab und ich übergab sie Erwin, zum festschrauben

Die Wochen vom 16. bis 29. Juli

In den Wochen vom 16. bis zum 29. Juli trafen wir uns bei Gelegenheit mit Erwin stundenweise, um die restlichen Dachfirste der Gauben und des Hauptdaches zu decken. Dabei entdeckten wir, dass der letzte der exakt abgezählten Firstanfangsziegel beschädigt war, wir den Garagenfirst also noch nicht decken konnten.


Die PV-Anlage

Am 24.07.2012 wurde unsere Photovoltaikanlage geliefert und auf dem Dach montiert. Einige Eindrücke hiervon:

Dach-Akrobatik beim Transportieren der Platten über die Nordseite des Daches auf die Südseite

Die fertige PV-Anlage (1)

Die fertige PV-Anlage (2)

Die fertige PV-Anlage (3)


Der Schlafwandler

Als der Spengler auf seinem ersten Besuch fragte, ob auf die Turmspitze irgend etwas drauf käme, oder ob er ein einfaches Blech auf das Dach machen soll, kam uns erst der Gedanke, die Turmspitze zu schmücken. Melanie entschied sich sofort (ohne Alternativen wie bspw. einen Hahn, eine Katze, einen halbnackten Nikolaus, eine Hexe, usw. zu kennen) für einen Schlafwandler. Ich dachte mir dann: Wenn schon, denn schon, einen Schlafwandler mit Laterne.

Schließlich kam das Paket mit der 58cm großen Firstfigur. Die Figur war mit einer Rundung im Fuß so präpariert, dass sie auf einen normalen (geraden) Dachfirst lediglich hätte aufgeschraubt werden müssen. Nachdem er aber unser Turmdach schmücken sollte, war dies nicht ganz so einfach, und auf Anhieb hatten wir keine Lösung parat. Als sich letztendlich vier Köpfe (Schwiegerpapa Peter, Erwin, Melanie und ich) zwei Wochen lang mit der Sache beschäftigt haben, hatten wir ein paar Alternativen, die wir zur ultimativen Lösung kombinierten. Am Samstag, den 04.08.2012 wurde der Schlafwandler dann montiert:




Am Dienstag, den 07.08.2012 montierten wir die Solar-Leuchte des Schlafwandlers, und in der Dämmerung leuchtete er uns dann zum ersten Mal (heim):




Der Haken

Am Montag, den 13.08.2012 war meine Schwester Silke da, und ich hatte frei, so schlossen wir zusammen mit Erwin die letzten Lücken im Dach:
  • An den Gaubenrändern und am Rand des Turmes hatten wir das Dach noch nicht gedeckt, damit die Verputzer und die Maler nicht auf den Dachziegeln herumrutschen mussten, sondern auf den Dachlatten stehen konnten.
  • Rund um das Dachfenster waren noch keine Ziegel, da dies der Weg nach oben auf das Dach war
  • Auf dem Garagendach stand das Gerüst für die beiden Nordgauben, deshalb konnten wir dort noch nicht decken
Nahezu jeder einzelne Ziegel, den wir in die Löcher legten, musste geschnitten werden, so dass Silkes Funktion als "Postbote" Gold wert war, sie brachte die von Erwin angezeichneten Ziegel vom Dach herunter zu mir an die Flex, und die geschnittenen Ziegel wieder hinauf zu Erwin. Am Abend waren wir dann soweit, dass - abgesehen vom First der Garage - alle Lücken geschlossen waren, und unsere Verschnittbox fast überquoll:


An diesem Tag merkten wir, wie toll doch ein Kran ist, an den Dachdeck-Sessions vor dem 16.07.2012 haben wir die Palette mit den Ziegeln am Kran an der Stelle hängen lassen, wo wir gerade deckten, d.h. der "händische" Transport über das Gerüst und das Dach war nicht notwendig.

Am Dienstag (14.08.2012) traf ich mich mit Erwin kurz nach Sonnenaufgang, und wir deckten den Dachfirst der Garage. Kurz vor 8 Uhr war es dann soweit, dass der letzte Dachziegel gelegt wurde.

Am Samstag dem 18.08.2012 fädelte ich noch einen Draht durch drei Dachziegel, und dann konnten wir melden: DACH FERTIG!!!

Dienstag, 21. August 2012

23 - Die Fassade DG und EG (Haken 1)

Der erste, der drei angesprochenen Haken war die Fassade am DG und EG, also die Fassade am Holzteil unseres Hauses; dieser wurde am Abend des 12.08.2012 gesetzt, lediglich kleinere Korrekturen standen am 19.08.2012 noch auf dem Programm.

Aber der Reihe nach: Am 24.07.2012 rückten die Verputzer an, und benötigten drei volle Tage, um unser Haus "putzfertig" zu machen. Sie klebten die Fenster zu, setzten die Putzkanten (was zugegebenermaßen sehr viele sind, da an jedem Fenster, jeder Ecke der Fassade (3 Gauben, im Süden fast nur Fenster, Turm!) eine angebracht werden musste) und brachten einen Spritzschutz an den Fenstern im Keller sowie auf dem Dach an. Nach diesen drei Tagen sah unser Haus so aus:


Das eigentliche Verputzen (mit Grobputz) dauerte dann lediglich den Freitag (27.07.2012). Danach ergab sich folgendes Bild:


Normalerweise hat der Grobputz eine Standzeit von 10 Tagen, bevor der Feinputz aufgetragen werden kann. Wer sich erinnert, der denkt wenn er an Ende Juli 2012 denkt, an sehr warme und trockene Tage, wenn man Feld und Flur beobachtet hat, hatte man das Gefühl, die Bauern alles, was sonst in irgendwelchen Hallen steht, auf die Felder beordert haben. Unserem Grobputz tat das Wetter gut, sodass bereits am 02.08.2012 (also nach 6 Tagen Standzeit) der Feinputz (zusammen mit den abgesetzten Fensterfaschen) aufgetragen wurde:


Eine Fensterfasche

Während des Termins, an dem wir verschiedene Dinge bemusterten, wurde uns der Farbton "lichtgrau" als die neue Trendfarbe angepriesen, in der 75% aller aktuell gebauten Häuser gehalten würden. Wir haben uns sofort gegen diesen Trend gestemmt, und entschieden, dass wir eine Farbe (grau, das sich nicht entscheiden kann, ob es schwarz oder weiß sein will, ist für uns keine Farbe) haben wollen. Und als wir das leblos wirkende Haus dann mit "lichtgrauem" Putz gesehen haben, freuten wir uns richtig darauf, dem Haus bald einen farbigen Anstrich verpassen zu dürfen.

Als wir als der Putzer das erste Mal da war, vor der Karte mit den Farbtönen saßen (man stelle sich das etwa so wie die Maske vor, in der man die gewünschte Farbe aus der RGB-Farbpalette auswählt), waren wir zuerst erschlagen, jedoch tut man sich beim Kompromisse finden recht leicht: Mir schwebte ein gelblicher Ton vor, Melanie wollte eher ins Terracotta gehen. Wir trafen uns dann buchstäblich "in der Mitte" zwischen gelb und terracotta, bei der Farbe unserer Eheringe: Aprikose. Der Verputzer gab uns dann noch den Tipp, die Garage in einem intensiveren Ton zu streichen als den Rest des Hauses, da wir doch recht viel sichtbare Fläche haben.


So rückten dann am 09.08.2012 meine Eltern und Martin, unsere professionelle Unterstützung, bei perfekter Maler-Witterung (trocken und nicht zu warm, damit die Farbe nicht zu schnell trocknet) an, und innerhalb von 4 Stunden haben wir dem Haus den ersten Anstrich verpasst.

Am 11.08.2012 starteten wir dann zur zweiten Runde, diesmal stieß meine Schwester Stephi noch zu den Pinslern. Wieder nach 4 Stunden hatte das Haus seinen kompletten zweiten Anstrich.
Danach waren die Fensterfaschen dran: Bei den ersten beiden Anstrichen wurden diese mitgestrichen, und in diesem Arbeitsgang das erste Mal mit weiß übermalt. Im Anschluss wurden die Fenster ausgepackt, und die überstehenden Putzkanten abgebrochen. Dort, wo die Putzer die Putzdicke gut getroffen haben, ging dies auch einfach von statten, war nur 1mm zu viel Putz aufgetragen, brach die Putzkante nicht mehr an ihrer Sollbruchstelle, und mit Messer, Spachtel und Fingernägeln musste man diese entfernen. Für diese Fieselei benötigten wir wiederrum 4 Stunden. Während dieser 4 Stunden wurde mehr und mehr klar, warum der Putzer uns so bereitwillig angeboten hat, uns zwei Eimer Farbe kostenlos zur Verfügung zu stellen, wenn wir die Fenster selbst auspacken. Für den zweiten Anstrich der Fensterfaschen gingen dann noch einmal zwei Stunden ins Land. Somit hatten wir nach ziemlich genau 12 Stunden die DG- und das EG-Fassade komplett fertig gestrichen.

In Bildern sieht das ganze so aus:

Mama mit der kleinen Walze beim zweiten Anstrich

Melanie mit der großen Walze beim zweiten Anstrich

Melanie mit der großen Walze beim zweiten Anstrich

Papa mit der Teleskopstange beim zweiten Anstrich

Martin, unser Profi, beim "Vorarbeiten"

Auf diesem Bild ist zu erkennen, warum das Streichen so schnell ging: Auf jeder Etage arbeitete ein "Vorarbeiter", der Kanten mit einem Pinsel oder einer kleinen Rolle bearbeitete, und ein "Flächenarbeiter", der mit einer großen Rolle hinterher ging.

Stephi an einer Fenster-Fasche beim ersten Anstrich

Papa an einer Fenster-Fasche beim zweiten Anstrich

Fertig! (1)

Fertig! (2)

Fertig! (3)


Die Belohnung am Samstag Abend war ein Spanferkel aus der Kuber- (bzw. Leitmeir-) Zucht, gegrillt von Melanies Arbeitskollegen.

Am 12.08.2012 war Dominik zu Besuch, und wir packten den Rest unseres Hauses aus (Dominik überkam ein weihnachtliches Gefühl), entfernten also den Spritzschutz für die Dachziegel, an den abgeklebten Holzkanten rund um das Dach das Klebeband und an den Rollladenkästen die Schutzfolie. Gerade die letzten beiden Dinge waren wieder ziemliche Fieselarbeit, weil die Klebebänder und Schutzfolien großteils überputzt und übermalt waren, somit waren wieder Messer, Spachtel und Fingernägel gefragt. Hier zeigte sich wie schon beim Auspacken der Fenster, dass scheinbare Kleinigkeiten der größte Zeitfresser sind, und wir um jede helfende und geduldige Hand froh sind.

So war es dann am Abend des 12.08.2012 soweit, dass wir den ersten Haken setzen konnten, lediglich kleinere Korrekturen (Farbspritzer übermalen, Holz nachstreichen, Kanten verbessern) erledigten wir noch am 19.08.2012.