Dienstag, 9. Juli 2013

2F - Kanal



Laut Beschluss des Gemeinderats sollten wir unseren Abwasserkanal über Gemeindegrund laufen lassen. Ein Ingenieurbüro rückte daraufhin mit GPS-Vermessungsgeräten an, und legten für den Kanal diesen Verlauf fest (die eingezeichneten Bauabschnitte haben wir festgelegt):


Bauabschnitt 1 und 2 verlaufen in nahezu ebenem Gelände, während das Gelände in Bauabschnitt 3 über eine Längsneigung von etwa 20° verfügt.


Es war der 16.11.2012, als das Material für unseren Abwasserkanal geliefert wurde: 111 Meter Rohr (17 x 6 Meter und 3 x 3 Meter) in DN200 sowie drei Schächte jeweils mit Konus und Abdeckung:







Zu diesem Zeitpunkt war es noch feucht und knapp über null Grad, unser Baggerfahrer war aber frohen Mutes, es gäbe nichts besseres als gefrorenen Boden zum Baggern, da hier am wenigsten Dreck entsteht. Mit dem Kälteeinbruch kam allerdings auch ein halber Meter Schnee, der ein Befahren des Abhangs unmöglich machte. Der Schnee hielt sich bis in den April hinein, sodass der Boden während der typischen Trockenzeit im März nicht austrocknen konnte, sondern durch die Schneeschmelze eher noch feuchter wurde. Nach dem Ende der Schneeschmelze hätte eine Woche trockenes Frühlingswetter ausgereicht, um den Boden hinreichend auszutrocknen, in diesen Genuss sollten wir aber nicht kommen. Die starken Regenfälle Mitte/Ende Mai, die zu der deutschlandweit angespannten Hochwasserlage führten, durchnässten den Boden wieder soweit, dass es nun einige sonnige und warme Tage brauchen würde, bis der Boden soweit trocken war, dass der Abhang befahren werden konnte. Am Samstag, den 29.06.2013, also gut sieben Monate nach Materiallieferung, war endlich es soweit, es konnte losgehen.





Bauabschnitt 1 (29.06.2013)

Dieser Bauabschnitt umfasste das zusammenführen aller Abwasser- und Regenwasserrohre und das setzen des ersten Schachtes auf unserem Grundstück.



Bauabschnitt 2 (01.07.2013)

Dieser Bauabschnitt umfasste „nur“ 40 Meter, die notwendige Tiefe des Grabens von 1,5 Metern konnte nur mit Hilfe eines Meißels hergestellt werden, da das Gelände (wie auch unsere Baugrube) sehr felsig war. Außerdem umfasste der Bauabschnitt die Querung einer Straße und eines Telefonkabels, dessen Lage zwar in Plänen eingezeichnet ist, aber die tatsächliche Lage nur im groben mit dem Plan übereinstimmte. Und als wir es dann gefunden hatten, fanden wir auch den größten Stein des Tages direkt unter dem Telefonkabel, was das Baggern und Meißeln natürlich enorm erschwerte. Der Bauabschnitt in Bildern:

 
Da müssen wir durch!

Die ersten Baggerschaufeln Erde werden bewegt

Bagger (hinten) und Meißel (Bildmitte) im Einsatz

Einkiesen des Grabens, Verlegen des Rohres und Bedecken des Rohres mit Kies

Anfüllen des Grabens

Zwei Bagger im Einsatz: Einer gräbt, ein anderer holt Kies und verfüllt den Graben. Dadurch hielten wir die Länge des offenen Grabens immer um die 6 Meter (eine Rohrlänge) und ersparten uns so Absperrungen usw.


Befüllen des Asphalt-Schneidegeräts mit Kühlwasser

Aufschneiden der Straße

Herstellen des Grabens

Verlegen des Rohres

Grube für den zweiten Schacht vorbereiten

Letztes Rohr des ersten Bauabschnitts passend zuschneiden

Schacht setzen

Konus setzen


Fertig!





Bauabschnitt 3 (02.07.2013)

Dieser Bauabschnitt umfasste das Verlegen von 66 Metern Kanal über stark abfallendes Gelände, das Setzen eines weiteren Schachtes und das Anschließen des Kanals an das bereits bestehende Netz. Das Gelände war weit weniger felsig als auf unserem Grundstück, sodass der Meißel nur einen Kurzeinsatz hatte. Innerhalb von zwei Stunden waren die 24 Meter bis zum dritten Schacht und nach weiteren drei Stunden der Kanal bis vor den Schacht, wo wir anschließen sollten, gelegt. Dort ergab sich die Schwierigkeit des Tages: Der Eintritt in den Schacht war zu klein, das Rohr welches hineinführte war nur ein Rohr mit DN125. Den Schachteintritt mussten wir daher vergrößern, das größere Rohr hineinlegen, die Durchführung abdichten und das DN125 und unseren Kanal zusammenführen. Weiter verlief der Kanal etwa 4 Meter unter der Erdoberfläche, damit unser Abwasser da nicht runterplatscht und den gesamten Schacht verschmutzt, mussten wir im Schacht noch ein Rohr nach unten verlegen. Aber all dies war am 02.07.2013 Geschichte.

Als Melanies und meine Oberschenkel an diesem Abend ordentlich schmerzten, suchten wir nach einer Erklärung dafür. Die Berechnung der Höhenmeter, die wir beide alleine für das Heruntertragen der Rohre zurücklegten, war eine: 20 Rohrstücke x 40 Höhenmeter = 800 Höhenmeter. Dazu kamen die Vorsorgungsgänge zum Werkzeug und Getränke holen, sodass wir an diesem Tag auch eine gute alpine Wanderung hätten machen können.

Der dritte Bauabschnitt in Bildern:

 
Der Bagger rollt in Position

Der Bagger an der steilten Stelle (Längsneigung ca. 20°)

Eingekiester Graben mit verlegtem Rohr zwischen Schacht zwei und drei

Eingekiester Graben mit verlegtem Rohr zwischen Schacht drei und Anschlussstelle

Bedecken der Rohre mit Kies (1)

Bedecken der Rohre mit Kies (2)
"Mittagspause"
 
Bagger @work

Verfüllen des Grabens



The day after

War irgend was?





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen