Laut Beschluss des Gemeinderats sollten wir unseren
Abwasserkanal über Gemeindegrund laufen lassen. Ein Ingenieurbüro rückte
daraufhin mit GPS-Vermessungsgeräten an, und legten für den Kanal diesen
Verlauf fest (die eingezeichneten Bauabschnitte haben wir festgelegt):
Bauabschnitt 1 und 2 verlaufen in nahezu ebenem
Gelände, während das Gelände in Bauabschnitt 3 über eine Längsneigung von etwa
20° verfügt.
Es war der 16.11.2012, als das Material für unseren
Abwasserkanal geliefert wurde: 111 Meter Rohr (17 x 6 Meter und 3 x 3 Meter) in
DN200 sowie drei Schächte jeweils mit Konus und Abdeckung:
Zu diesem Zeitpunkt war es noch feucht und knapp über
null Grad, unser Baggerfahrer war aber frohen Mutes, es gäbe nichts besseres
als gefrorenen Boden zum Baggern, da hier am wenigsten Dreck entsteht. Mit dem
Kälteeinbruch kam allerdings auch ein halber Meter Schnee, der ein Befahren des
Abhangs unmöglich machte. Der Schnee hielt sich bis in den April hinein, sodass
der Boden während der typischen Trockenzeit im März nicht austrocknen konnte,
sondern durch die Schneeschmelze eher noch feuchter wurde. Nach dem Ende der
Schneeschmelze hätte eine Woche trockenes Frühlingswetter ausgereicht, um den
Boden hinreichend auszutrocknen, in diesen Genuss sollten wir aber nicht
kommen. Die starken Regenfälle Mitte/Ende Mai, die zu der deutschlandweit
angespannten Hochwasserlage führten, durchnässten den Boden wieder soweit, dass
es nun einige sonnige und warme Tage brauchen würde, bis der Boden soweit
trocken war, dass der Abhang befahren werden konnte. Am Samstag, den
29.06.2013, also gut sieben Monate nach Materiallieferung, war endlich es
soweit, es konnte losgehen.
Bauabschnitt 1 (29.06.2013)
Dieser Bauabschnitt umfasste das zusammenführen aller
Abwasser- und Regenwasserrohre und das setzen des ersten Schachtes auf unserem
Grundstück.
Bauabschnitt 2 (01.07.2013)
Dieser Bauabschnitt umfasste „nur“ 40 Meter, die
notwendige Tiefe des Grabens von 1,5 Metern konnte nur mit Hilfe eines Meißels
hergestellt werden, da das Gelände (wie auch unsere Baugrube) sehr felsig war.
Außerdem umfasste der Bauabschnitt die Querung einer Straße und eines
Telefonkabels, dessen Lage zwar in Plänen eingezeichnet ist, aber die
tatsächliche Lage nur im groben mit dem Plan übereinstimmte. Und als wir es dann
gefunden hatten, fanden wir auch den größten Stein des Tages direkt unter dem
Telefonkabel, was das Baggern und Meißeln natürlich enorm erschwerte. Der Bauabschnitt
in Bildern:
|
Da müssen wir durch! |
|
Die ersten Baggerschaufeln Erde werden bewegt |
|
Bagger (hinten) und Meißel (Bildmitte) im Einsatz |
|
Einkiesen des Grabens, Verlegen des Rohres und Bedecken des Rohres mit Kies |
|
Anfüllen des Grabens |
|
Zwei Bagger im Einsatz: Einer gräbt, ein anderer holt Kies und verfüllt den Graben. Dadurch hielten wir die Länge des offenen Grabens immer um die 6 Meter (eine Rohrlänge) und ersparten uns so Absperrungen usw. |
|
Befüllen des Asphalt-Schneidegeräts mit Kühlwasser |
|
Aufschneiden der Straße |
|
Herstellen des Grabens |
|
Verlegen des Rohres |
|
Grube für den zweiten Schacht vorbereiten |
|
Letztes Rohr des ersten Bauabschnitts passend zuschneiden |
|
Schacht setzen |
|
Konus setzen |
|
Fertig! |
Bauabschnitt 3 (02.07.2013)
Dieser Bauabschnitt umfasste das Verlegen von 66
Metern Kanal über stark abfallendes Gelände, das Setzen eines weiteren Schachtes
und das Anschließen des Kanals an das bereits bestehende Netz. Das Gelände war
weit weniger felsig als auf unserem Grundstück, sodass der Meißel nur einen
Kurzeinsatz hatte. Innerhalb von zwei Stunden waren die 24 Meter bis zum
dritten Schacht und nach weiteren drei Stunden der Kanal bis vor den Schacht,
wo wir anschließen sollten, gelegt. Dort ergab sich die Schwierigkeit des
Tages: Der Eintritt in den Schacht war zu klein, das Rohr welches hineinführte
war nur ein Rohr mit DN125. Den Schachteintritt mussten wir daher vergrößern,
das größere Rohr hineinlegen, die Durchführung abdichten und das DN125 und
unseren Kanal zusammenführen. Weiter verlief der Kanal etwa 4 Meter unter der
Erdoberfläche, damit unser Abwasser da nicht runterplatscht und den gesamten
Schacht verschmutzt, mussten wir im Schacht noch ein Rohr nach unten verlegen.
Aber all dies war am 02.07.2013 Geschichte.
Als Melanies und meine Oberschenkel an diesem Abend
ordentlich schmerzten, suchten wir nach einer Erklärung dafür. Die Berechnung
der Höhenmeter, die wir beide alleine für das Heruntertragen der Rohre
zurücklegten, war eine: 20 Rohrstücke x 40 Höhenmeter = 800 Höhenmeter. Dazu
kamen die Vorsorgungsgänge zum Werkzeug und Getränke holen, sodass wir an
diesem Tag auch eine gute alpine Wanderung hätten machen können.
Der dritte Bauabschnitt in Bildern:
|
Der Bagger rollt in Position |
|
Der Bagger an der steilten Stelle (Längsneigung ca. 20°) |
|
Eingekiester Graben mit verlegtem Rohr zwischen Schacht zwei und drei |
|
Eingekiester Graben mit verlegtem Rohr zwischen Schacht drei und Anschlussstelle |
|
Bedecken der Rohre mit Kies (1) |
|
Bedecken der Rohre mit Kies (2) |
|
"Mittagspause" |
|
Bagger @work |
|
Verfüllen des Grabens |
The day after
War irgend was?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen