Freitag, 27. Januar 2012

05 - Der erste Rückschlag und 3D-Modell

Nachdem bisher alles so gut verlaufen war, war es an der Zeit für einen Rückschlag. Melanie wollte klären, über welche Straße wir unser Grundstück an die Kanalisation anschließen müssen/sollen und von wo wir die Wasserversorgung bekommen, und rief deshalb in der Gemeinde an. Bei diesem Anruf stellte sich heraus, dass Melanies Grundstück (notariell beurkundet als teilerschlossener Bauplatz) im Flächennutzungsplan als Grünland eingetragen ist, und in den Straßen, die direkt an das  Grundstück grenzen, kein Kanal liegt.
Damit gab es zwei Dinge zu tun: Zum Einen einen Bauvorantrag stellen und zum Anderen eine Lösung für das Kanalproblem finden.

Der Weg zum Bauvorantrag war überaus hektisch. Melanies Anruf in der Gemeinde war am 21.11.2011. Für den Bauvorantrag benötigten wir Lagepläne, in die unser Bauvorhaben eingezeichnet ist. Um noch im Jahr 2011 zu einer Entscheidung zu kommen, musste der Bauvorantrag am 24.11.2011 dem Gemeinderat vorliegen, an diesem Tag fand die letzte Gemeinderatssitzung vor Weihnachten statt. Glücklicherweise hatten wir am 22.11.2011 einen Termin bei unserem Architekten (eigentlicher Grund des Termins: Begutachten der Planungsergebnisse am 3D-Modell). Auf diesem Treffen stellte sich heraus, dass der Architekt mit seinen Plänen Gott sei Dank soweit fortgeschritten war, dass er uns den geforderten Lageplan anfertigen und am nächsten Tag (23.11.2011) zusenden konnte. Der Vormittag dieses Tages gestaltete sich für Melanie besonders hektisch (Zum Glück hatte Melanie diese Woche Spätschicht): Sie führte etwa 20 Telefonate mit dem Zuständigen in der Gemeinde und mit dem Zuständigen im Landratsamt, bis klar war, wie die genaue Form des Bauvorantrages aussehen soll und welche Anlagen benötigt werden. Diese Anlagen waren an unterschiedlichen Orten verteilt (bei uns in Rain in der Wohnung, bei Melanies Eltern). Schließlich konnte dann Melanie den Bauvorantrag in die Gemeinde bringen. 22 Minuten nach Arbeitsbeginn der Spätschicht stempelte Melanie ein.

Ich habe erwähnt, dass wir am  22.11.2011 einen Architekten-Termin hatten. Herr Taglieber stellte uns seine Planungsergebnisse vor. Diese Präsentation erfolgte am (computergenerierten) 3D-Modell, d.h. wir konnten virtuell um das Haus herumlaufen und in jedes Zimmer schauen. Dabei fiel uns natürlich noch so einiges noch auf, was uns nicht gefiel bzw. der Architekt hatte dann auch noch die ein oder andere Idee. Somit beendeten wir das Treffen mit 22 Punkten, die noch angepasst werden sollten. Bilder des 3D-Modells folgen im Nächsten Kapitel bzw. Post.

Um die Lösung für das Kanalproblem zu verstehen, sehe man sich zunächst unseren Lageplan an. Der rote Fleck im Flurstück 72/5 soll einmal unser Haus werden. Das Gelände fällt nach Süden hin stark ab. Den ersten Gedanken, unser Abwasser nach oben (in den Kanal in der Lindenstraße) zu pumpen, verwarfen wir schnell wieder, da wir ja nicht nur unsere Abwässer, sondern auch Regenwasser nach oben pumpen müssten, was im Falle eines starken Regen natürlich kritisch ist. Wir mussten also einen Weg finden, mit dem wir unser Haus in den Kanal in der Welfenstraße anbinden. Der einfachste Weg erschien uns über das Flurstück 71. Der Eigentümer des Grundstücks ist ein sehr guter Bekannter meines Schwiegerpapas, und die beiden haben sozusagen von Traktor zu Traktor das Problem besprochen. Dabei stellte sich heraus, dass der Eigentümer von Flurstück 71 plant, für seine drei Kinder aus dem Grundstück drei Bauplätze zu machen. Bei dem Bauplatz, der dann in der Mitte liegen würde, ergäbe sich das gleiche Problem wie für uns: Zum Kanal nach oben pumpen, oder den langen Weg nach unten gehen. Von daher werden wir mit der Erschließung so vorgehen, dass die drei geplanten Bauplätze mit erschlossen werden können. Nach diesem Agreement konnten wir zwei Mal aufatmen, einmal, da durch die Erlaubnis, unseren Kanal durch fremde Flurstücke zu ziehen, unser Traum nicht ausgeträumt war, und ein weiteres Mal, da sich die Kosten für den doch sehr langen Erschließungsweg auf mehrere Schultern verteilen lassen.

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