Dienstag, 15. Juli 2014

4AN - Das Konzept für die Bäder



Seit dem Einzug vor ziemlich genau einem Jahr ist die Frage nach der Gestaltung der Bäder im EG und DG omnipräsent. Immer wieder machten wir uns v. a. für das DG-Bad Gedanken, wie wir die vielen Schrägen, die Gaube mit ihren zwei Fenstern, die Dusche und die Badewanne im Eck in ein vernünftiges Konzept bringen. Einerseits gefällt uns die Badgestaltung im KG sehr gut, auf der anderen Seite soll das „Haupt-Bad“ im DG etwas besonderes sein.

Mein Traum war immer ein Natursteinbad. Allerdings hatten wir dann nie eine Idee, ob wir die Natursteine an Wand und/oder Boden haben wollten und in welche farbliche Richtung es gehen sollte. Nach einigen gedanklichen Anläufen kamen wir zu dem Schluss, dass wir aufgrund der geographischen Nähe zu Solnhofen Solnhofener Platten nehmen könnten. Außerdem hatten wir bei uns in der Baugrube auch ähnlich aussehende Steine und die Stützmauer und die „Burgmauer“ am Südost-Eck unseres Grundstücks sind auch aus Natursteinen aus dem Altmühltal.

Am Brückentag nach Fronleichnam (20.06.2014) machten wir einen Ausflug nach Solnhofen, um uns ein Bild davon zu machen, welche Steine es denn so gibt. Nach zwei Sätzen der Ausstellungsberaterin war der Traum vom Bad mit Solnhofener Naturstein geplatzt, denn diese Steine sind für Nassbereiche absolut ungeeignet. Der Naturstein ist ja ein Kalkstein. Handelsübliche Badreiniger enthalten kalklösende Mittel, damit man die Kalkflecken des Leitungswassers beseitigen kann. Somit würde man den Naturstein beim Reinigen langsam auflösen und sehr bald verfärben. Man könne die Steine zwar imprägnieren, allerdings je nach Duschhäufigkeit müsste man dies drei bis vier Mal im Jahr tun und nach dem Duschen immer daran denken, die Steine abzutrocknen, was bei einer unebenen Oberfläche nicht so ganz einfach ist. Somit würde Duschen wenig zur Erholung beitragen und immer mit Arbeit verbunden sein, sodass es wahrscheinlich damit endet, dass man die Dusche nie benutzt. Die Ausstellungsberaterin sah mir wohl an, dass gerade ein Traum geplatzt ist, und zeigte uns Fliesen in Sonhofener Naturstein Optik. Die Optik der Fliesen war aber stark mangelhaft, man sah Ihnen deutlich an, dass es nur ein Imitat war. Also waren sie keine Alternative.

Am vergangenen Samstag (12.07.2014) waren wir bei einem Fliesenleger in der Nähe (in Ebermergen), um uns darüber zu informieren, wie wir den Gipskarton gegen Feuchtigkeit abdichten müssen. Nach einer sehr freundlichen und kompetenten Beratung fragte Melanie den Fliesenleger nach seiner Meinung zu Solnhofener Natursteinen im Bad. Nach einem kurzen Leuchten in seinen Augen sagte er „Kommen Sie mal mit!“. Er zeigte uns ein Muster, und fragte uns, ob uns das gefällt. Es sah gut aus und als wie das äußerten, sagte er: „Sieht aus wie echt, oder?“. Es stellte sich als Imitat heraus, aber als ein außerordentlich gutes. Wenn man nicht weiß, dass es eine Fliese ist, hält man es für Naturstein. Nachdem wir keine Bodenproben usw. dabei hatten, gab er uns eine Fliese mit.

Am folgenden Sonntag (13.07.2014) setzten wir uns mit der Fliese ins Bad, und es reifte ein Konzept heran:
Zunächst entschieden wir, dass wir die schwarzen Fliesen in Schiefer-Optik aus dem Bad im KG nicht nehmen wollen. Die schwarzen Fliesen würden zwar farblich sehr gut passen, wir merken aber, dass die Farbe und die strukturierte, nicht-glatte Oberfläche sehr problematisch ist, man sieht jeden Wassertropfen und eine Reinigung ist überdurchschnittlich aufwändig.
Außerdem haben wir bemerkt, dass in der Übergangszeit, wenn die Fußbodenheizung schon abgeschaltet hat, der Boden im Bad sehr kalt ist. Nachdem dies bei  Vinyl-Boden, den wir im restlichen Haus verlegen, nicht so ist, und er feuchtraumgeeignet ist, entschieden wir, keine Fliesen, sondern den Vinylboden in den Bädern auszulegen. Der helle Boden (Ahorn rustic im DG und KG) ist farblich zu ähnlich, der dunkle (Eiche coffee im EG) passte sehr gut. Somit wird in den Bädern der dunkle Vinyl-Boden liegen.
Ein Anliegen von Melanie war, nicht zu viele gelbe Flächen zu schaffen, die einen erschlagen, d. h. in großen Flächen müssen irgendwie unterbrochen werden. Wir werden diese Unterbrechungen mit einer Borde realisieren, die - ähnlich zu der Borde im KG-Bad – auf einer Höhe von 1,20 Metern einmal rund um das Bad verläuft. Allerdings werden wir den rosa gefärbten Bruchstein weglassen, da dieser nicht zu dem Gelbton der Fliesen passt. Die anderen Farben (schwarz, weiß und rotbraun) werden wir in die Borde einbauen. Außerdem werden wir um die Armaturen wieder solche Stempel nach unten mit den Bruchsteinen fliesen. Auch an der Badewanne werden sich die Bruchsteine finden, und zwar an der Rundung (wo sowieso keine Fliesen angebracht werden können) und am Rand unter der Badewanne.

Soweit die Geschichte zum Konzept der Bäder. Was man an der Geschichte sehr schön sieht ist, dass es durchaus seine Vorteile hat, dass wir zunächst den Keller bewohnbar gemacht haben, und danach den eigentlichen Wohnbereich fertig machen. Denn so können wir aus den Erfahrungen im Keller lernen und oben optimieren.

Abschließend ein Foto aller Komponenten, die in den Bädern nun auftauchen werden:
 
Hinten senkrecht steht eine der Fliesen, rechts liegen Reste des dunklen Vinyl-Bodens, und links liegen die Bruchsteine, mit denen wir die Unterbrechungen der großen Fliesenflächen realisieren werden

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Beiden,

    Glückwunsch zum Eigenheim :D
    Euer Haus ist echt toll geworden! Danke für den tollen Blog und die vielen Bilder.

    Ich habe Euren Blog mit großem Interesse gelesen, da wir uns auch für ein Holzhaus interessieren und bereits von Taglieber gehört haben.

    Könntet Ihr vielleicht noch einen Post veröffentlichen, wie zufrieden Ihr mit Taglieber wart, wie alles geklappt hat und auch wie Ihr Taglieber in Hinblick auf Ökologie/Qualität beurteilt?


    Vielen Dank und Grüße
    Susanne

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