Dienstag, 4. März 2014

XK - Der Blower-Door-Test


Um zu überprüfen, ob unser Haus luftdicht ist, wurde ein sog. Blower Door Test durchgeführt. Bei der Errichtung eines KfW-Effizienzhauses ist ein solcher Test Pflicht und muss bei geförderten Krediten der Bank vorgelegt werden.
Vorbereitend mussten wir alle Durchführungen nach außen wie bspw. die Wasserabflüsse, abdichten, weil sie ja später mit Wasser gefüllt und damit dicht sind.
Für den Test wurde ein Ventilator in eine Außentür gebaut. Es gab zwei Messrunden: Bei der ersten wurde ein Unterdruck erzeugt, und bei der zweiten ein Überdruck. Die Unterdruckmessung soll einen auf das Gebäude wirkenden Wind in der Windstärke 5 simulieren. Die Überdruckmessung wird als Gegentest durchgeführt und es sollten hier geringere Druckverluste auftreten, weil ja die Fenster usw. durch den Überdruck zugedrückt werden.

So sah die Apparatur aus:

von außen

von innen


Dadurch dass bei uns Garage und Haus sowohl im Keller als auch im EG verbunden sind, konnten wir keine Gebäudeteile ausschließen. Die Garage hätten wir gerne aus dem Test herausgenommen (wäre auch erlaubt gewesen, da es sich nicht um Wohnraum handelt), da das Garagentor bereits auf Estrich-Höhe eingestellt war, also zwischen Garagentor und Boden ein 6cm-breiter Streifen offen war, also ein Zwangs-Leck. Wir haben so gut wie es geht abgedichtet, bei eingeschaltetem Ventilator war trotzdem ein Luftzug zu spüren.

Bei der Unterdruckmessung machte der Techniker mit uns einen Rundgang. Dabei lief er mit ausgestreckter Hand durch die Zimmer, was auf uns etwas lari-fari wirkte, und wir dachten uns, einen zweiten Durchgang wird er dann schon noch machen. Als wir dann oben im DG am letzten Fenster waren, sah er uns wohl an, dass wir etwas Zweifel an seiner Methode hatten, und er sagte, ich solle mal ein Fenster öffnen. Das tat ich: Das Fenster hat mich fast erschlagen, und ich konnte es kaum wieder schließen. Das war überzeugend, und ich glaubte ihm, dass man ca. einen Meter vom Fenster und anderen Öffnungen entfernt Undichtigkeiten spürt.
Fast bei jedem Fenster ist ihm ein „Wow, sind die Fenster vorbildlich abgeklebt!“ entfahren, und gesagt, Melanie könne gut und gerne Kurse im Fenster abkleben geben.

Als es dann an die Verkündung der Messergebnisse ging, hielten wir kurz den Atem an, da wir ja um die undichte Garage wussten. Gemessen wird der Druckverlust in Häufigkeit der ausgetauschten Luft im Raum je Stunde. Gesetzlich erlaubt ist, dass sich die Luft in einem Haus bis zu 4 Mal pro Stunde austauscht (das ist ein ziemliches Schweizer-Käse-Haus). Bei einem Haus mit Lüftungsanlage ist schon ein Wert von 1,5 zu erreichen. Unser Wert war 0,6, womit wir die Anforderung an ein Passivhaus erfüllen könnten – trotz der Garage, die mitgemessen wurde.

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